Die wenigen Besucher wurden an diesem Abend bezüglich Handballfeinkost nicht verwöhnt. In der mit 55 Zuschauern spärlich besetzten Sporthalle in Birsfelden versuchte der Hallen-DJ mit seiner Gitarre die Unterbrüche mit Live-Musik zu füllen und Stimmung zu verbreiten, was sich aber in Anbetracht des Gezeigten auf dem Spielfeld, als fast unlösbare Aufgabe herausstellte. So passte es auch, dass der Live-Stream an diesem Abend nicht funktionierte und die Zuschauer zuhause den Abend anderweitig verbringen konnten.
Handball Endingen zog nach einem Viertel der Spielzeit ohne grossartigen Aufwand mit einem Tor von Giovanelli auf 4:9 davon und hätte die Möglichkeit gehabt, mit einer konsequenten Deckung und einer konzentrierten Angriffsleistung dem Spiel den Stempel aufzudrücken und bereits früh alles klar zu machen. Zehn Minuten später stand es aber bereits wieder 10:10 und die Befürchtung, dass die jungen Baselbieter die zwei Punkte nicht so einfach verschenken wollten, wurde immer konkreter. Handball Endingen hatte nun vor der Pause seine beste Phase im Spiel und konnte sich erneut mit fünf Toren zum 12:17 leicht absetzen. Mit dem Gezeigten durfte Trainer Sarac aber nicht zufrieden sein und es gab reichlich Gesprächsbedarf in der Kabine.

«In der Verteidigung braucht es Kampf und Wille»

In der zweiten Hälfte häuften sich die Fehler bei den Endingern sowohl im Angriff wie auch in der Verteidigung. Es fehlte der Zusammenhalt und die Aggressivität in der Defensive. Koncul brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: «In der Verteidigung musst du arbeiten, mit Kampf und Wille, aber das ist uns in keiner Phase des Spiels gelungen.» Immer wieder wurde der zu statische Mittelblock der Endinger mit einfachen Täuschungen überspielt oder die Kreisanspiele konnten durch das fehlerhafte Stellungsspiel nicht unterbunden werden.

Für weitere Punkte braucht es eine klare Leistungssteigerung

Trotz durchzogener Leistung der Surbtaler schien es mindestens, als reichen die konstant vier bis fünf Vorsprung für einen unangefochtenen Sieg. In der letzten Viertelstunde schmolz der Vorsprung aber plötzlich zusehends dahin. So erlebten die Zuschauer in der letzten Minute ein dramatisches Finale, als das Heimteam zum 29:30 verkürzen konnte. Der letzte Angriff der Endinger musste die Entscheidung bringen. Trainer Sarac, mit der Timeout Karte in der Hand, hielt es schon lange nicht mehr auf der Bank und seinem Team gelang es nicht, eine erfolgsversprechende Abschlusssituation zu finden. Was so einfach tönt, schien jetzt plötzlich kompliziert und schwierig. Mit einem eher verzweifelten Schuss durch die Verteidigung gelang Sarac dann doch noch das Tor zum 29:31. So richtig freuen über ihren Sieg und den zwischenzeitlichen 2. Tabellenrang in der Liga konnten sich die Aargauer aber nicht.

Mit Stans und Städtli warten zwei harte Brocken auf die Surbtaler und für weitere Punkte braucht es mehr als eine klare Leitungssteigerung. Mit 5 Punkte aus den ersten drei Spielen konnte man den Saisonstart punktemässig erfolgreich gestalten, spielerisch bleibt aber noch viel Luft nach oben. Man darf gespannt sein, ob es Trainer Sarac und seinem Team gelingt, gegen stärkere Gegner mitzuhalten. Das Potential ist sicher da, aber was am Schluss zählt, ist die Leistung auf dem Platz.