Aufholjagd in der zweiten Halbzeit nur mit einem Punkt belohnt

Nach einer zögerlichen 1. Halbzeit und einem 6-Tore Rückstand zur Pause, haben sich die Endinger zusammengerauft und eine grosse Aufholjagd gestartet. So kam es am Schluss zu einem Hitchcock-Final, bei dem Handball Endingen es in den eigenen Händen hatte, die zwei Punkte nach Hause zu holen. Im letzten Angriff agierte man aber zu hektisch und musste sich dann mit einem Unentschieden begnügen. Auf der zweiten Halbzeit lässt sich aber aufbauen und Handball Endingen kann positiv in die nächsten Spiele gehen.

Schwacher Start führt zu grossem Pausenrückstand

Die Frohberghalle, hoch über Stäfa gelegen, war gut besetzt und die zahlreichen zürcher Fans trafen auf eine handvoll Endinger Supporter, die ihnen punkto Lautstärke in nichts nachstanden. Alles war angerichtet für eine spannende Affiche zwischen Handball Stäfa, dem viertplatzierten und Handball Endingen, welches auf dem 7. Tabellenplatz rangiert.

Die Gäste starteten nervös in die Partie. Obwohl man die bittere Erfahrung gegen den TV Solothurn hinter sich lassen wollte, knüpfte man genau dort an, wo man vor einer Woche aufgehört hatte. Technische Fehler und Fehlwürfe führten nach vier Spielminuten bereits zu einem 2:0 Rückstand. Nach weiteren 5 Minuten konnten dann aber Lukas Riechsteiner mit 2 Treffern und Rok Maric mit weiteren 3 Toren den Ausgleich zum 5:5 bewerkstelligen.
In der Folge gelang es dem zürcher Seeklub, angeführt von seinem Scharfschützen Mathias Müller (12 Treffer), den Abstand stetig zu vergrössern und bis zur Pause auf 18:12 davonziehen. Endingen fand in dieser Phase kein probates Mittel im Angriff und der Zugriff auf die gegnerischen Angreifer gelang viel zu selten.

Furiose Aufholjagd von Handball Endingen

Man durfte gespannt sein, ob es den Endingern in der zweiten Halbzeit gelingen würde, das Ruder herumzureissen und dem Spiel einen anderen Verlauf aufzuzwingen. Lars Gross kam neu ins Tor und startete gleich mit einer schönen Parade gegen Nishida Yuki, den Japaner im Dienst von Handball Stäfa. Nun war es an Jannis Schneider am linken Flügel, dem bis zur 40. Minute vier sehenswerte Treffer für sein Team gelangen. Bis zum Spielende sollte er auf 7 Tore aus 8 Versuchen kommen, was für einen 17jährigen Spieler wahrlich keine schlechte Quote ist. Das ganze Team von Handball Endingen zeigte jetzt, dass es auch anders kann. Da wurde angefeuert, füreinander gekämpft und die Überzeugung, dass man das Spiel trotzdem noch gewinnen kann, wuchs von Angriff zu Angriff. Die Aargauer lancierten eine grossartige Aufholjagd und konnten in der 46. Minute durch Rok Maric das erste Mal zum 27:27 ausgleichen. Leider gelang es den Endingern nicht, den Schwung auszunutzen und Handball Stäfa hinter sich zu lassen. Beide Teams blieben in Schlagdistanz zueinander und es deutete alles auf ein spannendes Finale, welches auf beide Seiten kippen konnte.

Packendes Herzschlagfinale

Nino Grzentic glich bei 58:22 zum 32:32 Unentschieden aus. Im Gegenangriff stieg Rok Maric in der Verteidiung zu hart ein und kassierte von den beiden fehlerfrei agierenden Schiedsrichtern Brunner/Salah eine 2 Minuten Strafe - Vorteil Stäfa. Den zur Strafe ausgesprochenen Strafwurf wehrte der spätere Bestplayer Gross (37%) mirakulös ab – Vorteil Endingen. Es blieben nun noch 59 Sekunden, in denen Endingen mit einem Mann weniger, den Siegtreffer erzielen konnte. Trainer Majeri nahm ein Timeout und gab seinem Team letzte Hinweise in die entscheidende Phase mit. Mit leerem Tor, dafür ausgeglichener Anzahl Feldspieler, versuchten die Surbtaler sich nun für den gezeigten Kampf mit zwei Punkten zu belohnen. Leider gelang es dem Team gegen ein aufopferungsvoll kämpfendes Stäfa nicht mehr, zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. Auch wenn man nah am Vollerfolg war und an den zwei Punkten schnupperte, ist das Unentschieden wohl gerecht und die Zuschauer bekamen spannenden Handballsport geboten. Der Samichlaus in der Halle hätte dem Unentschieden sicher ebenfalls zugestimmt.

Die Leistung in der zweiten Halbzeit zeigte, welches Potential in diesem Endinger Team steckt und was möglich wäre, wenn es über die volle Spielzeit ausgeschöpft würde. Nun liegt der Fokus darin, die Fehler weiter zu minimieren und mit viel Selbstvertrauen in die nächsten Spiele zu gehen. Am Sa. 11.12.2021 um 17:15 Uhr treten die Surbtaler auswärts gegen den TV Birsfelden an, wo die nächsten Punkte angepeilt werden.

 

Meisterschaft Nationalliga B

Handball Stäfa – Handball Endingen 32:32 (18:12)

Stäfa Frohberg, 550 Zuschauer
Schiedsrichter: Arthur Brunner, Morad Salah

Handball Endingen: Dario Ferrante, Lars Gross; Lukas Riechsteiner (2), (1), Seya Grau, Christian Riechsteiner (2), Jannis Schneider (7), Marco Giovanelli (2), Rok Maric (5), Nino Grzentic (8), Yves Mischler, Justin Larouche (4), Ivan Koncul (1)

Bemerkungen: Noah Grau, Leandro Lüthi, Yannick Mühlebach (alle verletzt), Filip Begic (krank), Olufemi Onamade (gesperrt)

Bilder: Pedro Gisin

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