Stimmung, Spannung, Kampf, aber leider keine Punkte

Das Spitzenspiel zwischen dem drittplatzierten Handball Endingen und dem Leader aus Kreuzlingen hätte in der Schlussphase auf beide Seiten kippen können. Die rund 500 Zuschauer trieben ihr Team lautstark an und sahen im Hexenkessel GoEasy bis zum Schluss ein spannendes Duell, welches die Gäste mit ihrer Routine und einem etwas breiteren Kader dann in den letzten Minuten für sich entscheiden konnten.

Schweigeminute für den verstorbenen Handballförderer Heinz Schärer

Unmittelbar nach dem Anpfiff wurde das Spiel durch die Schiedsrichter Schaad/Salah wieder gestoppt und Verwaltungsratspräsident Küng bat die anwesenden Zuschauer aufzustehen, um dem kürzlich verstorbenen Endinger Handballförderer Heinz Schärer zu gedenken. Das Team von Handball Endingen hatte am Nachmittag an der Abdankungsfeier teilgenommen, welche in der Turnhalle in Endingen, dem zweiten „Wohnzimmer“ von Heinz Schärer, stattfand. Die Stille im gut gefüllten GoEasy war eine eindrückliche Geste in der sonst so Energie geladenen Handball-Arena.

Marinovic im Kreuzlinger Tor sorgte in der ersten Halbzeit für den Unterschied

Nach einer frühen Zweiminuten Strafe der Ostschweizer, konnte Handball Endingen durch Nino Grzentic 1:0 vorlegen, dies war aber für lange Zeit die einzige Führung für die Aargauer. Der HSC Kreuzlingen zeigte sofort seine Zähne und erarbeitete sich bis zur 25. Minute einen sechs Tore Vorsprung zum 8:14. Die Gründe für diesen Rückstand sind schnell analysiert, Handball Endingen sündigte im Angriff reihenweise am 45-jährigen (!) Kreuzlinger Torhüter Nikola Marinovic, der in der ersten Halbzeit für den Unterschied besorgt war. Zwar fanden die Surbtaler Lösungen und kamen regelmässig zum Abschluss, brachten den Ball aber viel zu selten am Schlussmann der der Thurgauer vorbei. Die Ostschweizer trauerten in der Pause (11:14) dann ihrerseits den vergebenen Chancen nach, hätten sie doch gut und gerne mit fünf bis sechs Toren führen können.

Mit den Zuschauern im Rücken gelang den Endingern in der 2. Halbzeit eine kämpferische Leistung

Nach der Pause kamen die Endinger wacher aufs Spielfeld zurück als der HSC Kreuzlingen. Innerhalb von zwei Minuten verkürzten sie den Rückstand auf ein Tor, bevor dann der Tabellenleader wieder das Zepter in die Hand nahm und auf 14:19 davonzog. Auch wenn der Thurgauer Topscorer Kaletsch unter seinen Möglichkeiten spielte, konnten seine Mitspieler dies auffangen und mit ihrer Routine und dem Selbstvertrauen von 19 Siegen aus den letzten 22 Partien erneut einen komfortablen Vorsprung erspielen.

Handball Endingen, das nun die Anfeuerungsrufe der über 500 Zuschauer im Rücken spürte, bäumte sich noch einmal auf und kämpfte sich bis zum Unentschieden (20:20, 47. Min.) heran. Trotz schmalem Kader und wenig Wechselmöglichkeiten für Zoltan Majeri, bewies das Heimteam, dass es sich nicht so rasch geschlagen geben wollte. Die zahlreichen Zuschauer verwandelten das GoEasy nun in einen Hexenkessel und das Spiel hätte in dieser Phase auf beide Seiten kippen können. Die Thurgauer hatten mit ihren starken Flügelspielern aber das Momentum auf ihrer Seite und konnten vom 23:22 (53.) auf 23:25 (56.) davonziehen und sich zum Schluss die zwei Punkte sichern. Mit diesem Erfolg steht Kreuzlingen definitiv und verdient im Playoff-Final um den Aufstieg in die QHL. Handball Endingen hat eine gute kämpferische Leistung gezeigt und dem Leader das Leben schwer gemacht. Mit konzentrierteren Abschlüssen wäre sicher mehr drin gelegen. Nun gilt es, sich auf die letzten vier Meisterschaftsspiele zu konzentrieren, damit man die Saison auf dem 3. Tabellenrang abschliessen kann.

Meisterschaft Nationalliga B

Handball Endingen – HSC Kreuzlingen  23:25 (11:14)

GoEasy, 512 Zuschauer
Schiedsrichter: Sandra Schaad, Morad Salah

Handball Endingen: Dario Ferrante, Lars Gross; Ivan Koncul (2), Lukas Riechsteiner (4), Christian Riechsteiner (4/4), Nino Grzentic (5), Noah Grau, Seya Grau (1), Leandro Lüthi (2), Justin Larouche (2), Olufemi Onamade (3), Raphael Indermühle

Bemerkungen: Yannick Mühlebach, Marco Giovanelli, Rok Maric (alle verletzt)

Bilder: Pedro Gisin

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