In einem torreichen Spiel mit dramatischer Schlussphase bleibt die Verteidigung die Achillessehne der Endinger

(ms) Bereits zur Halbzeit sahen die Zuschauer im Spiel zwischen Handball Emmen und Handball Endingen 47 Tore (!). Bis zum Schluss waren es 83 Treffer und ein knapper Heimsieg für das Team aus der Innerschweiz, welches sich ausgiebig über diesen Erfolg freute. Entsprechend gross war dafür die Enttäuschung auf Seiten der Endinger, die in der Verteidigung erneut nicht genügend Stabilität und Aggressivität auf den Platz bringen konnten.

Weitere Verletzungen bremsen die Endinger aus

Nach der Niederlage gegen Städtli Baden haben sich die Endinger vorgenommen, die dreiwöchige Nati-Pause zu nutzen, um die Verteidigung zu stabilisieren. Nach dem heutigen Spiel muss man sich aber eingestehen, dass dieses Unterfangen (noch) nicht geglückt ist. Dabei muss aber erwähnt werden, dass sich mit Mihail Huta, Noah Grau und Yannick Mühlebach drei weitere Spieler verletzt haben und mehrere Wochen ausfallen. Die Verletztenliste, auf der bereits Lars Gross und Nino Grzentic figurieren, wird nun noch einmal um einiges länger und die Sorgen von Trainer Sarac entsprechend grösser. Unter diesen Voraussetzungen ist es für Sarac umso schwieriger, an den Defiziten in der Verteidigung zu arbeiten. Mit Emmen stand eine angriffsfreudige Mannschaft mit drei starken ausländischen Spielern, erfahrenen QHL-Spielern und mit Steenaerts und Devin Lang auch sehr talentierten Junioren-Nationalspielern gegenüber. Die verfügbaren Endinger, welche für die Abwesenden in die Bresche gesprungen sind, haben gekämpft und alles versucht, die Punkte aus der Innerschweiz zu entführen. Abgesehen vom angeschlagenen Ivan Koncul, dem heute leider nichts gelungen ist, haben sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eingetragen. Marco Giovanelli (9), Armin Sarac (9), Jérôme Portmann (6), Seya Grau und Christian Riechsteiner (je 5) konnten im Angriff auf sich aufmerksam machen und Torhüter Fabian Spuler (17 Paraden) gelang mit 17 Paraden ebenfalls eine gute Leistung.

Die Tore fielen so rasch, dass es auch dem Hallenspeaker zu schnell ging

Das Spiel startete schnell und die Tore fielen wie reife Früchte. Der Hallenspeaker hatte seine liebe Mühe Schritt zu halten. Nach gut vier Minuten setzten sich die Emmener mit 6:3 etwas ab, aber Endingen hielt dagegen und drei Minuten später stand es wieder 7:7. Die Kadenz, in der beide Teams Gegentore zuliessen, war schon erstaunlich. Da nützte es auch nichts, wenn man vorne ein schönes Tor erzielte, wenn es hinten ein paar Sekunden später gleich wieder einschlug. In der Folge war es an den Endingern, auf 13:17 vorzulegen, aber auch dieser Vorsprung schmolz rasch wieder dahin. Bis zur Pause erarbeiteten sich die Surbtaler dann praktisch ohne Ausländer in ihren Reihen einen kleinen Achtungserfolg und führten mit 22:25.

Nach dem Pausentee kam Handball Emmen deutlich wacher auf den Platz zurück. Zwei technische Fehler und eine Zeitstrafe später hatte das Heimteam bereits wieder ausgeglichen – gespielt waren gerade mal 96 Sekunden! In der Folge blieb die Differenz immer bei einem oder zwei Toren Unterschied. Die Schlussminuten mussten in diesem Torreichen Spiel über die zwei Punkte entscheiden. Handball Emmen stellte sich dabei etwas routinierter an und konnte den knappen Vorsprung in letzter Sekunde über die Zeit retten. Handball Endingen hätte es noch in den eigenen Händen gehabt, das Spiel zu drehen, aber die eigenen Angriffe wurden zu kompliziert und drucklos gespielt, so dass in den letzten zweieinhalb Minuten für einmal keine Tore mehr fielen.

Für das Team von Trainer Sarac geht es bereits im Heimspiel am nächsten Samstag gegen Handball Stäfa weiter. Die Verletzten Spieler werden bis dann noch nicht rekonvaleszent sein, aber trotzdem geht es jetzt darum, als Team zusammenzustehen und zu kämpfen. Die Aufgabe wird gegen die Zürcher bestimmt nicht leichter.

Meisterschaft Nationalliga B

Handball Emmen – Handball Endingen  42:41 (22:25)

Rossmoos, Emmen, 250 Zuschauer
Schiedsrichter: Dominic Hasler, Christian Hungerbühler

Handball Endingen: Fabian Spuler, Lars Gross; Ivan Koncul, (3), Raphael Indermühle (1), Seya Grau (5), Christian Riechsteiner (5), Jérôme Portmann (6), Jannis Schneider (1), Marco Giovanelli (9), Leandro Lüthi (2), Armin Sarac (9/3), Merian Naprstek (3)

Bemerkungen: Nino Grzentic, Mihail Huta, Noah Grau und Yannick Mühlebach (alle verletzt), Maro Galovic und Marco Zanandreis (beide abwesend).

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