Der Handball hat Christian Villiger viel zu verdanken
Letzte Woche wurde Christian Villiger anlässlich des Heimspiels von Handball Endingen durch Christoph Spuler (TV Endingen) und Roger Küng (Handball Endingen) verabschiedet, wie es sich unter Handballern gehört, auf dem Spielfeld, vor den Handballfans, dort wo sich „Villu“ jahrelang für den Spitzensport im Surbtal eingesetzt hat. Wir wollen den Weg von Christian Villiger etwas zurückverfolgen, denn ohne ihn wäre der Spitzenhandball in Endingen nicht dort, wo er jetzt steht. Ohne diesen unermüdlichen Antreiber und Optimisten gäbe es viele Erfolgsgeschichten nicht, welche in den letzten Jahren im Surbtal gefeiert werden konnten.
Seinen grössten Erfolg verbuchte Villiger neben dem Spielfeld
Die Wege von Christian Villiger und dem TV Endingen kreuzten sich vor rund 27 Jahren, als der junge Torhüter sich dem Nationalliga B Team in Endingen anschloss. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten und die Mannschaft stieg bald in die Nationalliga A auf. Aber seinen grössten Erfolg verbuchte „Villu“, neben dem Spielfeld, indem er in Endingen seine zukünftige Frau Chantal kennenlernte, die ihn auf seinem Weg begleitet und unterstützt hat.
Nach zwei Saisons zwischen den Pfosten in der Nationalliga, trat Villiger sportlich etwas kürzer und spielte mehrheitlich in der zweiten Mannschaft. Dass seine rund 20jährige Karriere neben dem Spielfeld erst beginnen sollte, ahnte er damals wohl noch nicht.
Es war die Zeit, als ein gewisser Samir Sarac, der wurfstarke ehemalige Nationalspieler aus Bosnien-Herzegowina Spielertrainer der ersten Mannschaft im Surbtal wurde. Der in diesem Geschäft noch unerfahrene Villiger übernahm als Sportchef und wurde vom damaligen Geschäftsführer Winter tatkräftig unterstützt. Endingen, das damals eine der erfolgreichsten Phasen feierte, konnte sich sieben Spielzeiten in der höchsten nationalen Liga halten, bevor man dann wieder in die Nationalliga B absteigen musste. Der Funktionärskarriere von Villiger tat das aber keinen Abbruch und er übernahm für drei Jahre den Posten als Präsident des Gesamtvereins und erlebte in dieser Zeit auch die 100 Jahr Feier des TV Endingen.
Nach 20 Jahren Spitzenhandball gibt es viele Anekdoten zu erzählen
Villiger erlebte viele Auf- und Abstiegsspiele, die an den Nerven zehrten und er könnte so manche spannende Anekdote erzählen. Den Tiefpunkt in seiner Karriere als ehrenamtlicher Funktionär erlebte Villiger aber 2006, als die CS Chênois Handball am grünen Tisch eine Wildcard zugesprochen bekam und anstelle von Endingen in die Nationalliga A aufsteigen durfte. Ein Jahr später hiess der Aufstieger dann aber wieder TV Endingen.
Seit 2008 war Endingen permanent zwischen Rang 9 bis 11 platziert und Trainer Cordas gelang es, während seiner siebenjährigen Tätigkeit bei Endingen viele Junge ins Team einzubauen. Zwischen Villiger und Cordas entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, die mit dem Zusammenbruch des Trainers während eines Meisterschaftsspiels auch sorgenvolle Momente beinhaltete.
Zwei sportliche Highlights, die Villiger als Funktionär erleben durfte, waren sicher der Schweizer Cupfinal 2017, den Endingen als erstes NLB Team überhaupt vor vollem Haus austragen durfte. Im Weiteren aber auch das Spiel gegen den HSC Suhr Aarau, um den Aufstieg in die NLA, welches 29:29 ausging und wiederholt werden musste. Sicher das Zuschauer-Highlight im GoEasy, zweimal vor über 2000 Zuschauern.
Mit viel Leidenschaft und Herzblut hat Villiger sich für eine neue, moderne Spielstätte und eine richtige Heimhalle für Endingen eingesetzt. Im Dezember 2015 wurde die GoEasy Sport & Freizeit Arena in Siggenthal Station dann mit einem packenden Derby gegen den STV Baden eröffnet, welches Endingen mit 32:27 für sich entscheiden konnte.
Der Endinger Spitzensport wurde dann letzte Saison vom Turnverein ausgegliedert und in eine Aktiengesellschaft überführt. Mit diesem Wechsel übergab Villiger den Spitzensport im Surbtal der neuen Organisation rund um Roger Küng und unterstützte das neugegründete Handball Endingen fortan im Hintergrund.
Christian Villiger gebührt enorm viel Respekt und ein grosser Dank für seinen riesigen Einsatz zugunsten des Handball Spitzensports in Endingen über zwei ganze Jahrzehnte.