Vor Spielbeginn war die Ausgangslage klar: Stans kam als Tabellenführer mit neun Punkten und Baden-Endingen dicht dahinter mit acht Punkten in dieses Spitzenspiel. Die Aargauer, die ohne die verletzten Stammkräfte Giovanelli und Juric auskommen mussten, hatten sich dennoch vorgenommen, Stans vor heimischem Publikum ein Bein zu stellen.

Die Partie begann jedoch holprig für die HSG Baden-Endingen. Mehrere technische Fehler in den ersten Minuten ermöglichten es Stans, mit schnellen Gegenstössen, insbesondere aus der zweiten Welle, früh in Führung zu gehen. Doch Roman Bachmann hielt seine Mannschaft mit spektakulären Paraden im Spiel und sorgte dafür, dass sich der Spielstand ausgeglichen hielt. Nach zehn Minuten lag seine Abwehrquote bereits bei beeindruckenden 40%.

Die HSG fand zunehmend besser ins Spiel und konnte trotz einer doppelten Unterzahlsituation, bei der sich Sehic und Bachmann auszeichneten, den Anschluss halten. Sehic übernahm Verantwortung im Angriff und traf mehrfach aus schwierigen Positionen. So gelang es Baden-Endingen, das Spiel zu drehen und mit einer 19:16-Führung in die Halbzeit zu gehen – ein starkes Zeichen gegen den Tabellenführer.

In der zweiten Halbzeit erhöhte Baden-Endingen sogar auf 22:17, profitierte dabei jedoch von einer umstrittenen Zeitstrafe gegen Stans. Doch die Gäste kämpften sich zurück, angeführt von ihrem Routinier von Deschwanden und dem stark haltenden Torhüter Ineichen. Trotz eines Vorsprungs von bis zu vier Toren konnte Baden-Endingen diesen nicht halten. Nun galt es für das Team von Trainer Navarin in der Crunchtime noch einmal alles in die Waagschale zu werfen, um trotzdem noch zu Punkten zu kommen.

In der Schlussphase, als die Spannung ihren Höhepunkt erreichte, gelang es keinem der Teams, sich entscheidend abzusetzen. Bühler, der sich zwischenzeitlich den Finger ausgerenkt hatte, und Sehic sorgten bei Baden-Endingen immer wieder für Akzente im Angriff, während Medic auf Seiten von Stans mit präzisen Schlenzwürfen sein Team im Spiel hielt. Ein Siebenmeterpfiff in der 58. Minute sorgte für eine hitzige Diskussion zwischen Zildzic und den Schiedsrichtern, welche für Baden-Endingen eine weitere Zeitstrafe zu Folge hatte. Eine unnötige und selbstverschuldete Situation, welche das Heimteam zusätzlich schwächte.

Beim Stand von 34:34, in der allerletzten Spielminute, spielte Stans mit einem zusätzlichen Feldspieler. Doch Roman Bachmann vereitelte den letzten Angriff der Gäste mit einer spektakulären Parade und hielt das Unentschieden fest. Die Zuschauer feierten beide Teams, die sich über 60 Minuten ein Duell geliefert hatten, das an Spannung und Dramatik kaum zu übertreffen war.

Das 34:34 mag am Ende ein gerechtes Resultat sein, doch beide Mannschaften hätten an diesem Abend durchaus das Potenzial gehabt, das Spiel für sich zu entscheiden. Die HSG Baden-Endingen zeigte trotz der Verletzungsausfälle eine beeindruckende Leistung und setzte ein deutliches Zeichen, dass mit ihnen in dieser Saison zu rechnen ist.